Ethereumpreis fällt stark: Ist der Mining-Hype vorbei?

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(Bild: Zipso)

Schlechte Zeiten scheinen für Miner angebrochen zu sein. Der Ethereum-Preis fiel zuletzt auf unter 130€. Ob das den Mining-Hype beendet, ist allerdings schwer zu sagen. Eine Analyse.

Kurs sehr variabel, Mining fast sinnlos bei deutschen Strompreisen

Der Ethereum Kurs fällt und steigt, wie es ihm gefällt. Das hat sich zuletzt in den letzten Tagen gezeigt. Der Kurs, der vor einem Monat noch bei guten 350€ pro Ether stand, ist zuletzt auf unter 130€ gefallen. Zum Zeitpunkt dieses Artikels hat er sich zwar wieder auf gute 176€ erholt, der Einbruch zeigt aber, wie es um den Markt bestellt ist. Das trifft vor allem die Miner, welche nicht auf lange Frist ihre Ether halten wollen oder können. Bei deutschen Strompreisen ist das Mining nämlich sehr ineffektiv geworden.

Aktuell liefert ein Miner mit sechs Stück RX 580 ca. 2 Ether im Monat. Die Stromkosten belaufen sich aber auf gute 260€ bei 30 Cent pro kWh. Bei anhaltend niedrigen Preisen bleibt somit fast nichts mehr für die Miner übrig. Wer keinen günstigen Strom oder gar eine Eigenerzeugung hat, muss entweder darauf hoffen, dass der Kurs wieder steigt, oder seine Miningtätigkeit beenden.

Wird der Preis wieder steigen?

Eine der wichtigsten Fragen, die sich viele jetzt stellen, ist, ob der Preis wieder steigen wird. Grundsätzlich ist meiner Meinung nach noch lange nicht das Ende erreicht. Der Kryptocoin-Markt ist sehr volatil, was bedeutet, dass solche Korrekturen normal sind. Es gibt derzeit keine staatlichen Regulierungen, weshalb solche starken Korrekturen ebenfalls vorkommen können. In naher Zukunft startet zudem das PoS-Verfahren. Dann ist Mining zwar unmöglich, der Preis könnte bei guter Funktion aber problemlos nach oben schießen. Wer also kann, sollte seine Ethereum unbedingt halten.

Mininghardware fast nicht verfügbar, Mindfactory zieht Notbremse

Unterdessen ist die fürs Mining benötigte Hardware weiterhin schwer bis überhaupt nicht verfügbar. Die RX 570 und RX 580 wird mittlerweile von den meisten Händlern zu deutlich höheren Preisen gelistet. Mindfactory zieht derweil sogar die Notbremse und nimmt fast alle AMD- und einige Nvidia-Grafikkarten aus dem Programm. Auch die speziellen Miningmainboards von ASRock sind mittlerweile überall ausverkauft, viele Miner schwenken daher auf andere Boards mit den nötigen Anschlüssen.

Passende Garfik dazu, was man seinen Grafikkarten eigentlich antut… (Bild: Corsair)

Ist der Hype vorbei?

Viele Leute, die nun vor der Wahl stehen, werden mitentscheiden, ob der Hype jetzt vorbei ist. Die allgemeine Goldgräberstimmung wurde schon stark angeschlagen, als der Engpass bei Grafikkarten auch Nvidia zu betreffen anfing. Als der Kurs das erste mal stark einbüßte, war ein weiterer Einknick zu beobachten. Sieht man sich den Gebrauchtmarkt an, ist die Nachfrage jedoch weiterhin sehr hoch. Dort werden für RX-Grafikkarten Höchstpreise bezahlt, selbst für die alten R9-GPUs von AMD finden sich zahlreiche Abnehmer. Viele Miner mit nur einer bis drei Grafikkarten werden daher auch bald aufhören. Ich denke, dass der Hype schön langsam abnimmt, aber nicht von heute auf morgen vorbei ist.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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