Vega Frontier Edition: Benchmarks geleakt, Performance unter Erwartungen

Luftkühler-Variante der Radeon Vega Frontier Edition. (Bild: AMD)

AMD hat derzeit ein starkes Marketing-Problem. Die Vega Frontier Edition ist seit ein paar Tagen erhältlich, jedoch werden keine Testsamples herausgegeben. Entsprechend laden immer mehr Kunden ihre Benchmarks hoch, mit interessanten Ergebnissen.

3D-Ergebnisse leicht über GTX 1080

Grundsätzlich ist AMD sehr vorsichtig mit dem Vega-Launch umgegangen. Die Profi-Karte Radeon Vega Frontier Edition ist nun im regulären Handel erhältlich, jedoch mit 999$ für die Luftkühlervariante und 1499$ samt Wasserkühler vergleichsweise teuer. Nachdem AMD nur selbst freigegebene Benchmarks aus Profi-Programmen veröffentlicht hat, brennen vor allem viele Gamer auf die Performanceergebnisse der ersten Vega-Karte. Ein User hat nun im Disqus-Forum von wccftech seine Benchmark-Ergebnisse der luftgekühlten Frontier Edition hochgeladen. Daraus ist ersichtlich, dass die Profi-Grafikkarte von AMD leicht über der GTX 1080 bei der 3D-Performance einzuordnen ist. Die Frontier Edition erreicht im ersten Test des Nutzers in 3DMark 17.313 Punkte (GTX 1080 bei ca. 16.800-17.000). Bei einem weiteren Test wurden in Firestrike Extreme 9.449, in Firestrike Ultra 5.216 und in Time Spy 6.584 Punkte mit der Frontier Edition erreicht. Die Ergebnisse liegen dabei immer ein Stückchen höher oder gleich auf mit Nvidias GTX 1080.

Vega Frontier Edition auch für Mining geeignet

Auch interessant ist die Frage, wie sehr Vega fürs Mining geeignet ist. Seit dem letzten Ansturm auf Grafikkarten von AMD und mittlerweile auch Nvidias GTX 1070 ist das Minen von Ethereum und anderen Kryptowährungen in aller Munde. Umso größer ist daher auch die Befürchtung vieler Gamer, dass die günstigeren RX Vega-Grafikkarten ebenfalls sofort von den Minern aufgekauft werden. Der Youtuber JERICO JERICO hat live auf YouTube erste Miningtests mit der Vega Frontier Edition durchgeführt.

Er erreicht dabei ohne Optimierungen ca. 33 MH/s. Das erscheint für den Preis und vor allem den Stromverbrauch von ca. 300 Watt eher ein schlechtes Ergebnis zu sein. Zum Vergleich: eine voll optimierte GTX 1070 erreicht zwischen 30 und 33 MH/s bei einem Verbrauch von bis zu 180 Watt. Noch besser ist das Verhältnis der günstigeren RX 480 bzw 580-Grafikkarten. So erreicht eine voll optimierte RX 480 31 MH/s bei einem Stromverbrauch von 120 Watt. Unklar ist jedoch, wie weit sich die RX Vega-Grafikkarten von den Frontier Editions unterscheiden werden und wie weit optimiert werden kann. Die Mining-Community ist in diesen Fragen mit BIOS-Mods sehr geschickt. Die Hoffnung für die Gamer, dass die Karte für Miner unattraktiv ist, besteht allerdings.

Schlechte Marketingstrategie von AMD

Die Strategie, nach und nach kleine Teile an Informationen zu Vega preiszugeben, geht AMD aber scheinbar nach hinten los. Die nun gelaunchte Frontier Edition ist zwar eine Profi-Grafikkarte mit speziell entwickelten Treibern, verbaut ist jedoch der gleichen Chip wie bei der geplante RX Vega-Gaminggrafikkarte. Das erzürnt nun die User, da viele auf ein gutes Verhältnis von Preis und Leistung und ähnlich hohe Leistungen wie bei Nvidias GTX 1080ti oder Titan XP gehofft hatten. AMD betont, dass die Frontier Edition für den professionellen Einsatz beim Machine Learning und Spieleentwickeln gedacht ist. Ob die RX Vega dann dank anderer Taktstruktur oder anderen Treibern noch mal deutlich schneller ist, bleibt abzuwarten.

AMD wird die Gaming-Version von Vega am Anfang der Siggraph-Messe in Kalifornien, welche Ende Juli 2017 stattfindet, endgültig vorstellen. Zu diesem Zeitpunkt sollen von den Boardpartnern bereits Referenz-Versionen in den Handel gehen, die Custom-Versionen mit anderen PCBs und Kühlungen sollen kurz darauf folgen.

Über Florian Maislinger 1222 Artikel
Florian Maislinger ist Autor und Gründer von PC Builder's Club. Als gelernter IT-Engineer ist er bestens mit Computern und Hardware vertraut und seit Kindesbeinen an ein Technikliebhaber wie er im Buche steht. Er ist hauptsächlich für die News und unsere Social Media-Kanäle verantwortlich.

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